DIE WAHNER HEIDE

IM SCHATTEN DES AIRPORTS

Naturparadies im Dauerstress

Als im Sommer 1948 in der Nähe von Köln die von der Royal Air Force erstmals betonierte Start- und Landebahn für Militärflugzeuge fertig gestellt wurde, ahnte noch niemand, dass sich aus dem verschlafenen Heideflugplatz einmal der hoch frequentierte Fracht- und Passagierflughafen Köln/Bonn entwickeln würde. Erstaunt waren aber schon damals einige Hobbyornithologen in britischer Uniform über die Artenvielfalt und -dichte an Vögeln, die das militärische Übungsgebiet rund um die Landebahn als Brutareal und Durchzugsgebiet nutzten. Auch heute noch ist die Wahner Heide nicht nur aufgrund ihrer reizvollen Landschaft, sondern auch wegen der Vielfalt an Vögeln, Insekten, Reptilien und Amphibien

ein Magnet für Naturliebhaber und Fotografen. Allerdings wurde

das Naturschutzgebiet in den letzten beiden Jahren durch die vielen pandemiebedingten Reisebeschränkungen von Ausflüglern aus dem ganzen Rheinland einem regelrechten Stresstest ausgesetzt. Umso erstaunlicher ist, dass sich so seltene Vogelarten wie Orpheusspötter, Heidelerche, Schwarzkehlchen, Schwarzspecht oder Neuntöter nicht vertreiben ließen und auch erfolgreich brüteten. Ob dies der Anpassungsfähigkeit einzelner Arten oder nur der Gewöhnung an die vielen Besucher zuzuschreiben ist, bleibt

ein Rätsel.

Wohl nirgendwo in Deutschland lag jemals ein Naturschutzgebiet derart im Brennpunkt so unterschiedlicher Interessen wie die Wahner Heide. Hier der stets auf Erweiterung pochende Airport Köln/Bonn, dort das auf Abschirmung bedachte Militär mit seinen Gefechtsübungen und dazu noch die konträren Vorstellungen der Anrainer über Nutzung als Naherholungsgebiet und Abenteuerspielplatz für die Millionenstadt Köln und ihre kleineren Nachbarstädte. Dass diesem Kleinod, auf einem Sandrücken der rechtsrheinischen Mittelterrasse gelegen, nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen trotz all der politischen, militärischen und wirtschaftlichen Anforderungen schließlich doch noch der offizielle Status eines Naturschutzgebietes blieb und es sogar international geschütztes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet wurde, grenzt schon fast an ein Wunder.


Das Album „Wahner Heide“ auf der Seite „Galerie“ zeigt einen Querschnitt der dort von mir fotografierten heimischen Arten.

COSTA RICA

EIN PARADIES FÜR NATURFOTOGRAFEN

"Schon lange reizte mich der Wunsch,

dieses Naturparadies kennenzulernen und mit der Kamera zu erkunden."

Dieses kleine mittelamerikanische Land besticht durch seine Vielfalt an exotischen Tier-, Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten. Es gliedert sich in verschiedenste Klima- und Vegetationszonen, die u.a. ein Ergebnis vulkanischer Aktivitäten bis in die heutige Zeit sind. In den 28 Nationalparks, 9 Waldreservaten und 71 Naturschutzgebieten findet man Regen-, Trocken- und Nebelwälder ebenso, wie aktive und erloschene Vulkane oder zauberhafte Strände und Mangovensümpfe an der pazifischen und karibischen Küste. Der Artenreichtum basiert einmal auf den besonderen geologischen und topografischen Bedingungen, wie auch auf der Funktion des Landes, Teil der Landbrücke zwischen dem nord- und südamerikanischen Subkontinent zu sein. Neben den endemischen Arten trafen und treffen hier immer noch Spezies aufeinander, die jeweils im Norden oder Süden Amerikas beheimatet sind. So gibt es dort allein ca. 900 Vogelarten, wohingegen ganz Europa gerademal ca. 350 aufzuweisen hat. Naturschützer und Politiker haben schon in den 1950er Jahren erkannt, welches Potenzial das Land für die Errichtung und Bereitstellung von großen und kleinen Naturschutz-gebieten hat. So wurden nach und nach staatliche, aber auch privat verwaltete Schutzgebiete ausgewiesen und zugänglich gemacht. Der heutige erfolgreiche Ökotourismus profitiert von diesen weitsichtigen und nachhaltigen Maßnahmen und stellt weltweit ein Erfolgsmodell dar. Ein Viertel des Landes sind heute Schutzgebiete.  

Schon lange reizte mich der Wunsch, dieses Naturparadies kennenzulernen und mit der Kamera zu erkunden. Im Winter, vom 23.01. bis 11.02.2018, also zu einer dort relativ niederschlagsarmen Jahreszeit, konnte ich mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter und einem kompetenten und umsichtigen Guide einige der zahlreichen Nationalparks und Naturschutzgebiete erkunden. Trotz leichten Gepäcks waren Wanderungen, vor allem in Regionen oberhalb von 1000 Metern anstrengend, weil man dort immer wieder von plötzlichen Regenschauern überrascht werden konnte und dann auf einen lästigen Regenschutz und eine wasserdichte Kameraausrüstung angewiesen war.  

Schnell wurde mir auch bewusst, dass man sich bei der Fülle an Fotomotiven und den relativ kurzen Zeitfenstern innerhalb von 3 Wochen, nur punktuell auf die sich gerade ergebenden Gelegen-heiten konzentrieren konnte. Für eine systematische Fotografie von z.B. exotischen Amphibien, Reptilien oder Insekten mit Makro-objektiv und Stativ blieb da da kaum Zeit. So waren meist nur Freihandaufnahmen von Vögeln und Tieren angesagt, wobei ich auf eine rauscharme Canon-Systemkamera mit verschiedenen stabilisierten Zoomobjektiven und einen 1,4er Konverter vertraute. So kamen dann doch interessante und manchmal auch un-erwartete Bilder zustande, die wieder Appetit auf die nächste Tour zu dem kleinen Land zwischen den beiden großen Ozeanen macht.